Wie wird man Vertriebsingenieur/in?

Der Beruf des/r Vertriebs­ingenieurs/in erfordert ein abge­schlossenes Studium. Um in diesem Bereich tätig zu werden, ist mindestens ein Bachelor­abschluss erforder­lich. Viele Uni­versi­täten und Hoch­schulen bieten ent­sprechende Studien­gänge häufig unter der Bezeichnung "Sales Engineering" an.

 

Nach dem Bachelorstudium können Sie sich entweder direkt bei Unter­nehmen bewerben oder einen Master­studien­gang anschließen, um Ihr Gehalt als Vertriebs­ingenieur/in oft um bis zu 20 Prozent zu steigern.

 

Im Studium zum/r Vertriebs­ingenieur/in beschäftigt man sich nicht nur mit technischen Fach­bereichen, sondern auch mit Betriebs­wirt­schaft und Marke­ting bzw. Ver­trieb. Als Ver­triebs­ingenieur/in zählt man zu den Genera­listen unter den Ingenieuren/innen, da keine Speziali­sierung während des Studiums erfolgt.

 

Nach dem Abschluss hat man die Möglich­keit, in ver­schiedenen Branchen als Ver­triebs­ingenieur/in tätig zu werden. Der Studien­gang bereitet darauf vor, techno­logie­inten­sive Produkte erfolg­reich zu ver­kaufen und bein­haltet neben ingenieur­wissen­schaft­lichen Inhalten auch Produkt­manage­ment, Marke­ting sowie wirt­schaft­liche Themen wie Projekt­manage­ment, BWL und Kosten­kalkulation.

 

Neben speziellen Studiengängen wie Ver­triebs­ingenieur­wesen oder technischem Ver­trieb besteht auch die Option, das Fach­gebiet als Schwer­punkt im Maschinen­bau-, Mechanik- oder Wirt­schafts­ingenieur­studium auszu­wählen. Alter­nativ können auch Studien­gänge im Bereich technische BWL oder Techno­logie­manage­ment gewählt werden – hier liegt der Fokus klar auf betriebs­wirt­schaft­lichen Aspekten.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Vertriebsingenieur/in?

 

Eine Grundvoraussetzung für eine Tätig­keit als Ver­triebs­ingenieur/in ist in der Regel ein abge­schlossenes Studium im Bereich der Ingenieur­wissen­schaften oder des Wirt­schafts­ingenieur­wesens. Als akademische Abschlüsse kommen hier­bei der Bachelor nach sechs bis sieben Semestern, oft inklusive eines Praxis­semesters in einem Unter­nehmen, sowie darauf auf­bauend der Master nach zusätz­lichen drei bis vier Semestern oder sogar eine Promo­tion nach weiteren durch­schnitt­lich sechs bis acht Semestern infrage.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Vertriebsingenieur/in?

 

Um als Vertriebs­ingenieur/in tätig zu sein, bedarf es eines grund­legenden Interesses an Technik und technolo­gischen Neuerungen. Man muss die Fähig­keit besitzen, andere von Ideen zu über­zeugen und sollte generell im Umgang mit Menschen kommuni­kativ sein.

 

Für ein Bachelor­studium wird ent­weder die all­gemeine Hoch­schul­reife (Abitur) oder Fach­hoch­schul­reife (Fach­abitur) benötigt, möglicher­weise auch ein Numerus Clausus oder Aus­wahl­ver­fahren im Dialog­orien­tierten Service­ver­fahren von Hoch­schul­start (DoSV). Im Master­studium ist ein ingenieur­wissen­schaft­liches Erst­studium oder ein ver­wandtes Fach mit technischen und betriebs­wirt­schaft­lichen Inhalten erforder­lich.

 

Viele Universitäten bieten Vor­kurse in Mathe­matik und Physik an, um den hohen Stellen­wert dieser Fächer im Studium zu ver­deut­lichen. Daher sollten natur­wissen­schaft­liche Themen bereits während der Schul­zeit zu den Favoriten gehört haben. Zudem sind solide Englisch­kennt­nisse wichtig, da einige Lehr­ver­anstaltun­gen auf Englisch gehalten werden und Fach­literatur oft in englischer Sprache ver­fasst ist.

 

Die Entscheidung für einen Numerus Clausus hängt von der Anzahl der Bewerbungen ab. Wenn mehr Bewerber/innen vor­handen sind als Studien­plätze zur Ver­fügung stehen, greifen die Uni­versi­täten auf Abschluss­noten oder Warte­semester zurück, um eine gerechte Aus­wahl zu treffen. Der NC für das Ver­triebs­ingenieur­wesen-Studium ist jedoch nicht besonders hoch.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Vertriebsingenieur/in?

 

Ein/e Vertriebsingenieur/in muss über tief­greifende technische Kennt­nisse ver­fügen, da er sonst vom (poten­ziellen) Kunden/innen nicht ernst genommen wird. Die Ansprech­partner/innen beim Kunden/innen sind meist eben­falls Ingenieure/innen, und wer in Fach­sprache und bei der technischen Problem­beschreibung nur Bahn­hof ver­steht, wird kaum als kompetent wahr­genommen. Daher ver­mitteln Hoch­schulen einen Mix aus ingenieur­wissen­schaft­lichem Know-how und ökonomischen Kennt­nissen. Ergänzt werden diese Qualifika­tionen durch juristische Grund­lagen sowie Präsen­tations- und Ver­hand­lungs­fähig­keiten. Zu den ingenieur­wissen­schaft­lichen Themen gehören Techno­mathe­matik, Physik, Chemie, Mechanik, Elektro­technik, Konstruk­tions­technik und Werk­stoffe. Im Bereich BWL und Ver­trieb werden Produkt­manage­ment, Marke­ting, BWL all­gemein, Kosten­rechnung, Handels­recht sowie Projekt- und Business-Manage­ment gelehrt. Ebenso wichtig sind Kommunikations- und Führungsqualitäten im Unter­nehmens­kontext wie Industrie-Manage­ment. Einige Hoch­schulen bieten zudem die Möglich­keit zur Ver­tiefung in Schwer­punkt­bereichen wie Werk­stoff­engineering oder Energie- und Ver­fahrens­technik sowie Maschinen- und Automati­sierungs­systeme.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Vertriebsingenieur/in weiter?

 

Im Gegensatz zu herkömm­lichen Außen­dienst­mit­arbeitern/innen ist für eine/n Ver­triebs­ingenieur/in in erster Linie das technische Ver­ständ­nis ent­scheidend. Daher sind Ver­triebs­ingenieure/innen haupt­säch­lich in technischen Bereichen und Branchen tätig, in denen Produkte und Dienst­leistungen ver­marktet werden, die ein ent­sprechendes Fach­wissen zur Erklärung und Ver­mittlung erfordern. Arbeit­geber/innen sind bei­spiels­weise die Auto­mobil­industrie, Unter­nehmen im Bereich Erneuer­bare Energien, Her­steller von Computer­technik sowie aus der Chemie- und Pharma­branche.

 

All diese Aspekte spielen eine bedeutende Rolle im Berufs­feld des/r Ver­triebs­ingenieurs/in und beein­flussen maßgeb­lich den beruf­lichen Erfolg. Als Ver­triebs­ingenieur/in muss man pro­aktiv sein, auf sein Gegen­über ein­gehen können und mit Aus­strahlung dazu bei­tragen, die beworbenen Pro­dukte weiter anzu­preisen.

 

Neben den genannten bekannten Branchen beschäftigen auch viele andere Unter­nehmen Ver­triebs­ingenieure/innen. Diese müssen fähig sein, anspruchs­volle technische Produkte und Dienst­leistungen ange­messen zu ver­treiben.

 

Die interne Weiter­bildung spielt für einen Ver­triebs­ingenieur/in oft eine wesent­liche Rolle – ins­besondere bei der Ein­führung neuer Produkte oder Dienst­leistungen. Idealer­weise sollte man als Ver­triebs­ingenieur/in das Produkt oder die Leistung genau kennen um fach­bezogene Fragen kompetent beant­worten zu können.

 

Als Vertriebsingenieur/in ist man in der Regel inten­siv im Bereich Marke­ting und Ver­trieb tätig, um die Abschlüsse zu steigern und den Umgang mit Kunden/innen zu optimieren. Besonders die Kennt­nisse in Ver­kaufs­psycho­logie und Marke­ting sind für Ver­triebs­ingenieure/innen von großer Bedeutung.

 

Viele Unternehmen bieten ihren Ver­triebs­ingenieuren/innen regel­mäßige Schulungen an, um deren beruf­lichen Erfolg gezielt voran­zutreiben. Durch diese Weiter­bildungs­maß­nahmen kann man als studierte/r Ver­triebs­ingenieur/in ver­schiedene Karriere­möglich­keiten nutzen. Mit technischem Know-how und Erfahrung im Ver­trieb ist man in der Lage, selbst­ständig zu arbeiten und Auf­stiegs­möglich­keiten bis hin zur Führungs­ebene wahr­zunehmen.

 

Ein typischer Karriere­weg für viele Ver­triebs­ingenieure/innen ist es, zunächst kleinere Teams zu leiten und später ganze Regionen ver­ant­wort­lich für die Optimie­rung des Absatzes zu über­nehmen.