Wie wird man Ingenieur/in für Werkstofftechnik?

Um als Werkstofftechniker/in zu arbeiten, benötigt man einen Abschluss im Bereich Material­wissen­schaft und Werk­stoff­technik. Zu Beginn des Bachelor­studiums erwirbt man grund­legende Kennt­nisse in Mathe­matik, Natur­wissen­schaften und Ingenieur­wesen. Hier­bei stehen Fächer wie Mathe­matik für Ingenieure/innen, Physik, Mechanik, Fest­körper­chemie und Mess­technik im Vorder­grund. Im weiteren Ver­lauf speziali­siert man sich auf bestimmte Werk­stoff­gruppen, die auf den Grund­lagen auf­bauen.

 

Im Masterstudium der Material­wissen­schaft und Werk­stoff­technik wählt man eine Speziali­sierung in bestimmten Werk­stoff­gruppen oder Themen­bereichen nach persön­lichen Interessen aus. Bereits während des Studiums kann man Ein­fluss darauf nehmen, auf welche Gebiete der Werk­stoff­technik man sich fokussie­ren möchte und somit auch in welchen Branchen die Expertise gefragt ist als Werk­stoff­ingenieur/in.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Werkstofftechnik?

 

Der Bachelorstudiengang hat eine Dauer von sechs bis neun Semestern. Dies hängt auch davon ab, ob ein Praxis­semester durch Praktika oder Projekt­arbeiten Teil des Studiums ist. Je nach Hoch­schule schließt man mit einem Bachelor of Science oder einem Bachelor of Engineering ab.

 

Genauso wie beim Bachelor kann man auch im Master­studium entweder mit einem Master of Science oder einem Master of Engineering abschließen. Hier­für studiert man dann nochmal drei bis vier Semester lang.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Werkstofftechnik?

 

Gute Leistungen in Mathematik, Physik und Chemie während der Schul­zeit sind von Vor­teil, da das Studium auf diesen Kennt­nissen auf­baut und sie besonders am Anfang inten­siviert. Für ein erfolg­reiches Werk­stoff­technik-Studium sollten techni­sches Ver­ständ­nis, Disziplin und Ehrgeiz sowie logisches Denken, schnelle Auf­fassungs­gabe und PC-Kennt­nisse vor­handen sein.

 

Um das Bachelorstudium in Werk­stoff­technik auf­nehmen zu können, sind ent­weder die all­gemeine Hoch­schul­reife, die Fach­hoch­schul­reife oder fach­gebundene Hoch­schul­reife erforder­lich. Manchmal muss vor Beginn des Studiums eine Eignungs­prüfung abgelegt werden oder oft­mals wird zusätz­lich ein acht­wöchiges Vor­praktikum bei einem Unter­nehmen benötigt, welches Werk­stoff­techniker/innen beschäftigt. Alter­nativ kann auch eine bestandene Meister­prüfung in einem ähn­lichen Beruf wie z. B. Techniker/in zur Zulassung führen. Es kann vor­kommen, dass es Zulassungs­beschrän­kungen für Studien­gänge mit begrenzten Plätzen gibt. In diesem Fall ist eine bestimmte Note im Hoch­schul­zugangs­zeugnis not­wendig, um ohne Warte­semester mit dem Studium beginnen zu können.

 

Für den Masterstudiengang im Bereich Werk­stoff­techno­logie wird ent­weder ein abge­schlossenes Bachelor­studium als Werk­stoff­ingenieur/in oder Abschluss eines ähn­lichen Pro­gramms gefordert. Häufig muss dann noch ein Auf­nahme­test bestanden werden.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in für Werkstofftechnik?

 

Als Absolvent/in eines Studiums der Werk­stoff­technik ist man für die Ent­wicklung von Materia­lien ver­ant­wort­lich und analy­siert ihre Eigen­schaften, die sich aus ihren physika­lischen und chemischen Merk­malen ergeben. Das Ziel ist es, Stoffe wie Eisen, Stahl oder Aluminium zu ver­bessern und anzu­passen. Des Weiteren gehört es zu den Auf­gaben, die erforder­lichen Techno­logien für die Her­stellung dieser Werk­stoffe zu entwickeln.

 

Während des Bachelorstudiums in Werk­stoff­technik setzt man sich inten­siv mit den grund­legenden mathema­tischen, natur­wissen­schaft­lichen und ingenieur­wissen­schaft­lichen Kennt­nissen aus­einander. Man wird Fächer wie Mathe­matik für Ingenieure/innen, Physik, Mechanik, Fest­körper­chemie oder Mess­technik studieren. Anschließend ver­tieft man sein Wissen über spezifi­sche Werk­stoff­gruppen sowie deren Struktu­rierung, Her­stellungs­methoden, Ver­arbei­tungs­techniken. Dies bein­haltet Themen wie Material­aus­wahl und -anwendung, Simula­tions­ver­halten sowie Prozess­charakte­risierung.

 

Zusätzlich ver­voll­ständigen nicht-technische Module das Studium durch Ein­führungen in Betriebs­manage­ment, Wirt­schafts­wissen­schaften, technisches Englisch, Exkursi­onen und Projekte. Im Master­studium der Werk­stoff­techniker/innen kann man sich auf bestimmte Gruppen oder Bereiche von Materia­lien speziali­sieren, z. B. Gießerei­techno­logie oder Metalle.

 

Diese Fachrichtung integriert inter­diszipli­när Chemie, Physik und Ingenieur­wissen­schaft. Labor­ver­suche dienen dazu, praktische Methoden der Werk­stoff­prüfung anzu­wenden. Zu den natur­wissen­schaf­tliche Inhalten, die haupt­säch­lich während des ersten Semesters ange­boten werden, zählen Statistik, Festig­keits­lehre, Chemie, technische Physik und Kompetenz im Ingenieur­mathe­matik, Statistik sowie Informatik (vor allem Program­mieren für Ingenieure) vermittelt.

 

In der zweiten Phase des Studiums tauchen die Studieren­den in den Kern­bereich des Ingenieur­wesens ein. Das bedeutet, dass sie sich mit Fertigungs­technik, Maschinen­bau sowie Quali­täts­manage­ment und den physika­lischen Grund­lagen von Werk­stoffen aus­einander­setzen müssen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Erstellen von Konstruk­tions­ent­würfen mit­hilfe von CAD-Soft­ware. Zudem erlernen die Studieren­den die Mess- und Prüf­technik ver­schiedener Werk­stoffe wie Metalle, Kunst­stoffe, Glas oder Keramik. Es gibt viele Möglich­keiten zur Ver­tiefung wie Ver­bund­werk­stoffe, Spritz­guss­technik, Beschich­tungs­technik oder auch Werk­zeug­bau. Industrie­praktika und praxis­bezogene Projekt­arbeiten sind üblich.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Werkstofftechnik weiter?

 

Nach Abschluss des Studiums hat man die Möglich­keit, in Unter­nehmen im Bereich der Produk­tions­planung und -steuerung zu arbeiten. Es gibt ver­schiedene Wirt­schafts­zweige, in denen man tätig werden könnte, wie zum Bei­spiel Maschinen­bau, Ver­kehrs­technik für Flug­zeuge, Satelliten und Flug­körper, chemische Industrie, Kunst­stoff­industrie, Elektro­industrie und Auto­mobil­industrie. Darüber hinaus bieten auch technische Über­wachungs­behörden und Ingenieur­büros Job­möglich­keiten an.

 

Eine weitere Option besteht darin, in Forschungs­ein­richtungen oder Hoch­schulen zu arbeiten. In Führungs­positionen oder bei Tätig­keiten in der Forschung wird üblicher­weise ein Master­abschluss erwartet. Auf­grund der breit gefächerten Inhalte bietet das Studium der Werkstofftechnik eine Vielzahl von Beschäf­tigungs­möglich­keiten. Bei ent­sprechenden Leistungen während des Studiums sind die Berufs­aus­sichten als sehr gut einzu­schätzen.

 

Werkstofftechniker/in werden von vielen Unter­nehmen gesucht und es ist durch­aus möglich, eine Fest­anstellung ohne viel Bewerbungs­stress zu finden! Man kann sowohl im produzie­renden als auch im ver­arbei­tenden Gewerbe einen Job finden. Bei­spiele für mög­liche Bereiche sind Maschinen­bau­firmen sowie Ingenieur­büros (z. B. als Werk­stoff­prüfer/in), Ver­kehrs­technik­firmen (z. B. für die Her­stellung von Flug­zeugen), chemische Industrie, Metall­industrie, Kunst­stoff­industrie, Elektro­industrie, Recycling­unter­nehmen sowie Uni­versi­täten/Lehr­anstalten und die Auto­mobil­industrie.