Wie wird man Vermessungsingenieur/in?

Um Vermessungsingenieur/in zu werden, führt der einzige Weg über ein Studium. An Fach­hoch­schulen oder Uni­versi­täten besteht die Möglich­keit, den Studien­gang Vermessungswesen und Geodäsie zu belegen. Aufgrund des zunehmend technischen Charakters des Berufs können alter­nativ auch Geo­matik oder Geo­informatik studiert werden. Voraus­setzung für das Studium ist das Abitur. Einige Hoch­schulen haben zudem eigene Zulassungs­ver­fahren. Als sinn­volle Alter­nativen mit großen Gemein­sam­keiten zum Ver­messungs­wesen gelten auch Karto­grafie und Geo­wissen­schaften, welche von Geo­grafie über Geo­physik bis hin zum Roh­stoff­ingenieur­wesen reichen können. Während an Fach­hoch­schulen eher praxis­orien­tiert gelehrt wird, steht an Uni­versi­täten die Theorie stärker im Fokus des Studiums.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum Vermessungsingenieur/in?

 

Durch ein Bachelor­studium erwirbt man einen welt­weit aner­kannten Hoch­schul­abschluss. In der Regel dauert ein Bachelor­studium drei Jahre (sechs Semester). Das Bachelor­studium endet mit der Bachelor­arbeit. Nach Abschluss des Bachelors kann man ent­weder direkt ins Berufs­leben ein­steigen oder sich durch ein Master­studium weiter­qualifizieren.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum/r Vermessungsingenieur/in?

 

Für ein Studium im Bereich Ver­messungs­wesen ist ein starkes Interesse an Mathe­matik und den Natur­wissen­schaften uner­läss­lich. Sorg­falt und Genauig­keit sind sowohl während des Studiums als auch in der späteren beruf­lichen Lauf­bahn wichtige Eigen­schaften. Um Ver­messungs­wesen zu studieren, benötigt man an Uni­versi­täten das Abitur oder die Fach­gebun­dene Hoch­schul­reife; an Fach­hoch­schulen wird die Fach­hoch­schul­reife voraus­gesetzt.

 

Es ist wichtig, dass man Freude am Umgang mit Daten und Zahlen hat sowie technik­begeistert ist. Früher wurden Geo­däten mit Stangen und Winkel­messer aus­gestattet, heute arbeiten sie jedoch mit komplexen Maschinen zur Daten­erfassung. Auch Kennt­nisse in Informations­technik werden immer wichtiger für diesen Berufs­zweig. Diese Fähig­keiten helfen dabei, erfolg­reich als Geo­dät/in tätig zu sein.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Vermessungsingenieur/in?

 

Die Geodäsie hat dank des Ein­satzes von Geo­infor­mations­systemen und innova­tiven Methoden in der optischen und satel­liten­gestützten Ver­messung ihr methodi­sches Spektrum erheb­lich erweitert. Ohne Kennt­nisse in Informatik wäre diese Fach­richtung heute undenk­bar, da die Mess­werte fast ausschließ­lich am Computer weiter­ver­arbeitet werden. Neben wichtigen Bau- und Infra­struktur­projekten, die ohne Ver­messung nicht geplant oder umge­setzt werden könnten, erlernen angehende Ver­messungs­ingenieure/innen auch Fähig­keiten im Bereich Raum- und Land­schafts­planung.

 

Das Studium beinhaltet ver­schiedene Schlüssel­elemente wie Mathe­matik, Natur­wissen­schaften (inklu­sive technischer Zeichen­werk­zeuge wie CAD-Soft­ware), Informa­tik (ins­besondere Pro­grammie­rung und Daten­banken), Geo­däsie (Ver­messungs­ver­fahren, Topo­grafie sowie Ver­messungs­kunde), Raum- und Land­schafts­planung, Geo­informatik sowie Techniken zur Daten­erfassung (wie Ingenieur­ver­messung, Photo­gramme­trie oder Sensorik). Praktika sind eben­falls vor­gesehen; sie können sowohl in Ämtern und öffent­lichen Ein­richtungen als auch in Unter­nehmen absol­viert werden.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Vermessungsingenieur/in weiter?

 

Die beruflichen Perspektiven nach dem Studium sind viel­ver­sprechend. Gut aus­gebildete Spezialisten/innen werden gesucht und finden Anstellung in Bereichen wie Ver­messung, Sach­ver­ständigen­tätig­keit, Produkt­ent­wicklung, Hoch­schul­lehre, Karto­grafie und wissen­schaft­licher Forschung. Schon während des Studiums ist es möglich, als Werk­student/in oder Praktikant/in praktische Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.

 

Junge Vermessungs­ingenieure/innen werden dringend benötigt. Auf­grund der Alters­struktur im Beruf gibt es mittler­weile etwa viermal mehr Stellen als Nach­wuchs-Geo­däten. Die Zahl variiert je nach Bereich und Ein­satz­gebiet natür­lich auch hier. Durch die Viel­zahl neuer Berufe außer­halb des klassischen Ver­messungs­wesens auf­grund neuer Techno­logien steigt der Bedarf weiter an.

 

Der Beruf hat großes Zukunfts­poten­zial, ist jedoch noch relativ unbekannt, was wiederum den Mangel an Nach­wuchs­kräften erklärt. Selbst Absolventen/innen mit einem Bachelor­abschluss haben daher sehr gute Karriere­aus­sichten.

 

Absolventen/innen des Studiums Ver­messungs­wesen und Geo­däsie finden beruf­liche Möglich­keiten in ver­schiedenen Bereichen wie Stadt­planung, Regional­planung, Landes- und Land­schafts­planung, Umwelt­planung, Logistik und Naviga­tion, Tele­kommunika­tion, Ver­kehrs­planung sowie Frei­zeit- und Touris­mus­manage­ment. Auch in der Land- und Forst­wirt­schaft, Abfall­wirt­schaft sowie Wasser- und Energie­ver­sorgungs­sektor sind sie tätig. Darüber hinaus eröffnen sich Absolventen/innen auch Chancen im Ver­trieb, Soft­ware­ent­wicklung, Daten­beschaffung oder Land­schafts­archi­tektur.

 

Zu ihren Aufgaben gehören die Forschung zur Ent­wicklung von Instrumenten, Soft­ware und Dienst­leistungen für Fern­erkundungs­projekte sowie die Koordina­tion von Projek­ten im Bau-, Tele­kommunika­tions-, Energie- oder Umwelt­bereich. Sie können auch in der Kataster­ver­waltung arbeiten oder technisches Consulting anbieten.