Wie wird man Ingenieur/in der Fahrzeugtechnik?
Die Fahrzeugtechnik gehört zum Fachgebiet des Maschinenbaus und befasst sich mit der Produktion von Fahrzeugen sowie den dazugehörigen Techniken. Man kann das Studium entweder eigenständig an einer Fachhochschule oder als Vertiefungsrichtung im allgemeinen Maschinenbau an einer Universität absolvieren. Es gibt aber auch spezielle Studiengänge, die sich auf die Elektronik in Fahrzeugen konzentrieren und somit näher am Studienfach Elektrotechnik sind. Zusätzlich gibt es noch Bachelor- und Masterstudiengänge, die sich explizit mit Themen wie Fahrzeuginformatik, Motorentechnik, Fahrzeugwerkstoffe oder Automobilwirtschaft beschäftigen.
Es stehen also verschiedene Möglichkeiten für ein Studium im Bereich der Fahrzeugtechnik zur Auswahl. Durch einen sorgfältigen Vergleich der verschiedenen Angebote kann man das passende Studium finden, um eine Karriere als Automobilingenieur/in anzustreben.
Das Fahrzeugtechnik-Studium ist sehr abwechslungsreich, da sowohl theoretische Kenntnisse vermittelt werden als auch praktische Erfahrungen in Werkstätten oder Fahrlaboren gesammelt werden können. Viele Studiengänge bieten zudem eine mehrwöchige Praxisphase an. Ein Praktikum während des Bachelorstudiums ermöglicht bereits vor dem Abschluss erste Berufserfahrung zu sammeln – Lehramtsstudierende absolvieren ihr Praktikum hingegen an einer Schule.
Für ein Bachelorstudium sollte man insgesamt sechs bis neun Semester einplanen; das Masterstudium dauert vier Semester. Am Ende des Bachelorstudiengangs verfasst man eine wissenschaftliche Arbeit zu einer Fragestellung und erhält bei erfolgreichem Abschluss den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.). Falls man ein Masterstudium anschließt und auch dort eine Masterarbeit schreibt, wird man zum Master of Science (M.Sc.) oder Master of Engineering (M.Eng.).
Alternativ besteht die Möglichkeit, Fahrzeugtechnik auf Lehramt zu studieren. In diesem Fall strebt man zunächst den Abschluss als Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Education (B.Ed.) an und absolviert dann einen weiteren Studiengang – den Master of Education (M.Ed.).
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Fahrzeugtechnik?
Ein Bachelorabschluss kann entweder in Form eines Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder eines Bachelor of Science (B.Sc.) erworben werden. Die Dauer des Bachelorstudiums beträgt in der Regel sechs bis sieben Semester. Die meisten Studiengänge werden überwiegend in Vollzeit angeboten, es gibt jedoch auch eine gute Auswahl an dualen Studiengängen sowie einzelne berufsbegleitende Angebote.
Für einen Masterabschluss stehen die Optionen Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.) zur Verfügung. Die Dauer des Masterstudiums beträgt in der Regel drei bis vier Semester. Ähnlich wie beim Bachelorstudium werden auch hier überwiegend Vollzeit-Studiengänge angeboten. Es gibt jedoch auch eine gute Auswahl an dualen und berufsbegleitenden Präsenzstudiengängen.
Insgesamt bieten sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge verschiedene Studienformen an, um den individuellen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. Sowohl Vollzeit- als auch duale und berufsbegleitende Studiengänge ermöglichen es den Studierenden, ihre akademische Ausbildung an ihre persönlichen Umstände anzupassen.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in für Fahrzeugtechnik?
Um Fahrzeugtechnik studieren zu können, benötigt man entweder die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife. An einigen Bildungsinstituten gibt es jedoch auch eine Zugangsbeschränkung durch einen Numerus clausus (NC). Das bedeutet, dass die Zulassung zum Studium auch vom Notendurchschnitt abhängt. Der NC variiert an den Hochschulen üblicherweise zwischen 2,2 und 2,9, jedoch sind dies nur Richtwerte, da er sich von Semester zu Semester ändert. Zusätzlich ist es an einigen Fachhochschulen erforderlich, vor Studienbeginn ein 12- bis 13-wöchiges Vorpraktikum nachzuweisen.
Alternativ dazu gibt es auch die Möglichkeit, ohne Abitur zugelassen zu werden, sofern man über eine berufliche Qualifikation oder einen höheren Fortbildungsabschluss verfügt. Die genauen Regelungen zur Zulassung ohne Abitur variieren je nach Bundesland und Hochschule.
Für ein Masterstudium in Fahrzeugtechnik wird ein Hochschulabschluss im Bereich Fahrzeugtechnik, Maschinenbau mit Vertiefung Fahrzeugtechnik oder einem ähnlichen Fach benötigt.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein Studium der Fahrzeugtechnik mehr erfordert als nur Interesse an Autos. Es handelt sich schließlich um eine Ingenieurwissenschaft, die ein hohes technisches Verständnis voraussetzt. Folgende Eigenschaften sollten zu den eigenen zählen, um im Fahrzeugtechnik Studium erfolgreich zu sein: ein großes Interesse an (neuen) Technologien, Affinität zu Chemie und Physik, die Bereitschaft, sich intensiv mit Maschinenbau und Elektrotechnik auseinanderzusetzen, logisches Denken sowie Neugierde am Forschen und Ausprobieren.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Fahrzeugtechnik?
Im Verlauf des Studiums der Fahrzeugtechnik wird man in den ersten drei Semestern grundlegende naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse erwerben. Dabei sind die Fächer wie Informatik, Physik, Werkstoffkunde, Statik und Kinematik. Im Anschluss stehen folgende Themen auf dem Lehrplan: Antriebstechnik, Leichtbau, Mechanik sowie Wärme- und Stoffübertragung. Zusätzlich wird Betriebswirtschaftslehre unterrichtet.
Während des Fahrzeugtechnikstudiums hat man die Möglichkeit, sich auf verschiedene Fachbereiche zu spezialisieren. Mögliche Schwerpunkte sind Kraftfahrzeugservice, Verbrennungsmotoren, Fahrzeugbau oder Sachverständigenwesen. Diese Spezialisierungen werden auch im Masterstudiengang für Fahrzeugtechnik angeboten. Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium kann man seine Fähigkeiten in bestimmten Bereichen durch Wahlfächer erweitern. Die Hochschulen bieten Lehrveranstaltungen zur Motorradtechnik, eDrive (elektrischer Antrieb), Fahrzeugsicherheit sowie Schienenfahrzeuge und Produktentwicklung an.
Wenn man ein Lehramtsstudium mit dem Schwerpunkt Fahrzeugtechnik absolviert, kommen zusätzlich bildungswissenschaftliche Inhalte hinzu wie pädagogisches Handeln, Fachdidaktik, Lernförderung und -motivation. Übrigens ist die Fahrzeugtechnik ein Teilgebiet des Maschinenbaus. Man kann das Studienfach also auch innerhalb eines Maschinenbaustudiums belegen.
In der ersten Phase des Studiums erlangen die Studierenden umfangreiche Kenntnisse in den mathematischen, informationstechnischen, physikalisch-chemischen und werkstoffwissenschaftlichen Grundlagen der Fahrzeugkomponenten. In der Vertiefungsphase werden diese Grundkenntnisse erweitert und durch betriebswirtschaftliche Themen sowie Fremdsprachen ergänzt. Neben dem Fokus auf Fahrzeugkomponenten stehen auch Lehrveranstaltungen zum Beanspruchungsverhalten von Materialien, Werkstoffprüfung, Fügetechnik sowie Wärmebehandlung und Randschichttechnik auf dem Stundenplan.
Die Abschlussarbeiten behandeln praxisorientierte Themen, da viele Hochschulen mit Kooperationspartnern/innen aus der Fahrzeug- und Zulieferindustrie zusammenarbeiten. Praktika und Projektarbeit gewährleisten zudem eine praxisnahe Ausbildung.
Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in für Fahrzeugtechnik weiter?
Berufsmöglichkeiten gibt es in der gesamten Zulieferindustrie und im Fahrzeugbau, insbesondere dort, wo ingenieurtechnisches Handeln mit betriebswirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen im Vordergrund steht. Entwicklungsingenieure/innen für Fahrzeugtechnik arbeiten bei Automobilherstellern, Systemlieferanten sowie Komponenten- oder Teilelieferanten. Konkrete Einsatzbereiche umfassen unter anderem Produktentwicklung, Versuchsreihendurchführung, Simulationen, Projektmanagement, Kundenbetreuung sowie Dokumentation und Marketing. Wie man sieht: Mit einem Studium der Fahrzeugtechnik stehen viele Karrierewege offen – man kann nicht nur selbst Fahrzeuge bauen, sondern auch im Management-Bereich tätig sein.
Nach Abschluss des Studiums der Fahrzeugtechnik hat man eine breite Auswahl an möglichen Berufswegen zur Verfügung. Denn neben dem Fachwissen über Autos könnte die Spezialisierung auf Schienenfahrzeuge oder Verbrennungsmotoren zusätzliche Pluspunkte bringen. Viele Absolventen/innen finden nach ihrem Studium Arbeit in Forschungseinrichtungen oder der Automobilindustrie. Weitere Arbeitsgebiete sind beispielsweise Sachverständigenwesen, Verfahrens- und Produktentwicklung sowie Konzept- und Konstruktionsarbeiten an Karosserien oder die Durchführung von Fahrzeugsimulationen.
Als Entwicklungsingenieur/in trägt man maßgeblich zur Produktentwicklung bei. Man begleitet den Prozess vom Prototyp bis hin zur Massenproduktion und führt gegebenenfalls Anpassungen an die aktuellen Marktanforderungen durch. Als Fahrzeugtechniker/in bei einem Automobilunternehmen ist man beispielsweise für Reparatur- und Wartungsarbeiten verantwortlich. Wenn man während des Studiums mit technischer Akustik beschäftigt hat, gehören auch akustische Untersuchungen im Windkanal oder auf der Teststrecke zu den Aufgaben. Dabei optimiert man das Klangdesign von Kraftfahrzeugen, wie zum Beispiel den Sound einer schließenden Autotür.
Mit einem Abschluss in Fahrzeugtechnik könnte man außerdem als Sachverständiger/in arbeiten. In diesem Fall bewertet man Verkehrsunfälle im Arbeitsalltag. Man erstellt Gutachten über den Unfallhergang, untersucht das beteiligte Fahrzeug, liest die Daten aus dem Unfallereignisspeicher aus und analysiert diese Informationen.