Wie wird man Ingenieur für Verkehrswesen?

Je nach Universität dauert das Ver­kehrs­wesen Bachelor­studium ent­weder sechs oder acht Semester. In den ersten beiden Semestern beschäftigt man sich mit den mathe­matischen und mechani­schen Grund­lagen des Faches. Ab dem dritten Semester wendet man diese bisher eher abstrak­ten Grund­lagen auf konkrete Themen im Bereich des Ver­kehrs­wesens an. Während in Vor­lesungen der theoretische Input im Vorder­grund steht, übt man in Übungen selbst­ständiges Rechnen.

 

Ab dem vierten Semester hat man die Wahl aus einer Viel­zahl von Speziali­sierungs- und Anwendungs­bereichen. Neben­bei absol­viert man regel­mäßig kleinere Praktika. Für den späteren Teil des Studiums ist außer­dem ein längeres Berufs­praktikum vor­gesehen, um wichtige Ein­blicke in die zukünftige Branche zu erhalten. Bis zur Abschluss­arbeit warten zahl­reiche Klausu­ren, Präsenta­tionen und regel­mäßige Praktikums­berichte. Doch danach kann man durch­atmen und je nach weiterem Studien­angebot ent­weder als frisch gebackener Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.) bezeichnet werden. Dann steht ent­weder der direkte Ein­stieg ins Berufs­leben bevor oder aber ein anschließender vier­semestriger Master­abschluss – hier wählt man zwischen einem Master of Engineering (M.Eng.) oder einem Master of Science (M.Sc.).

 

 

Wie lange dauert das Studium zum Ingenieur für Verkehrswesen?

 

Durch das Bachelorstudium erwirbt man einen Hoch­schul­abschluss, der inter­national aner­kannt ist. In der Regel dauert ein Bachelor­studium drei Jahre (sechs Semester) und die Abschluss­arbeit bildet den Abschluss des Bachelor­studiums.

 

Sobald man den Bachelor­abschluss hat, kann man ent­weder direkt in das Berufs­leben ein­steigen oder sich durch ein anschließendes vier­semestrigen Master­studium weiter­qualifi­zieren. Auf dieser akademi­schen Stufe stehen sowohl der Titel Master of Engineering (M.Eng.) als auch Master of Science (M.Sc.) offen.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für das Studium zum Ingenieur für Verkehrswesen?

 

Um ein Studium im Bereich Verkehrs­ingenieur­wesen zu absol­vieren, musst man zwei wesent­liche Voraus­setzungen erfüllen. Erstens sollte man sich für Fragen rundum Ver­kehr und Mobili­tät interes­sieren und aktiv an der Gestaltung der Infra­struktur beteiligt sein wollen. Man arbeitet gerne in einem Team mit anderen zusammen.

 

Zweitens ist eine Vorliebe für Mathe­matik und Physik von Bedeutung, da sie grund­legende Elemente des Ver­kehrs­ingenieur­wesens dar­stellen. Man möchte technische Probleme lösen und bevorzugt mit Zahlen arbeiten. Um das Studium im Bereich Ver­kehrs­wesen auf­nehmen zu können, benötigt man ent­weder die all­gemeine Hoch­schul­reife oder Fach­hoch­schul­reife. Alter­nativ kann man auch über eine abge­schlossene Berufs­aus­bildung qualifi­ziert sein. In manchen Fällen ver­langen Hoch­schulen zusätz­lich ein mehr­wöchiges Praktikum vorab, welches bei­spiels­weise in den Bereichen Mauer­werks­bau, Stahl­beton­bau oder einer anderen Bau­stellen­tätig­keit absol­viert werden kann. Das Studium ist normaler­weise nicht zulassungs­beschränkt.

 

Für einen Masterabschluss wird ein ein­schlägiger Bachelor­abschluss in den Fächern Ver­kehrs­ingenieur­wesen, Wirt­schafts­ingenieur­wesen, Geo­grafie, Raum­planung oder einem ähn­lichen Studien­gang voraus­gesetzt. Eine gründ­liche Analyse sowie Planungs­fähig­keiten und Voraus­sicht sind wichtige Eigen­schaften für ein erfolg­reiches Ver­kehrswesen-Studium. Neben den eigent­lichen Ver­kehrs­wegen betrachtet man auch die umliegenden öffent­lichen Räume, damit Straßen, Auto­bahnen oder Wasser­wege nicht nur ihre Funktion erfüllen, sondern sich nahtlos in die bestehende Infra­struktur ein­fügen. Hier­bei ist abstrak­tes Denk­ver­mögen und Interesse an komplexen technischen Mess­ver­fahren gefragt. Kreativi­tät spielt eine eher unter­geordnete Rolle; es geht viel­mehr darum, präzise Zeit- und Kosten­pläne zu erstellen. Von Vor­teil ist es außer­dem, wenn man gerne größere Projekte organi­siert und in inter­diszipli­nären Teams mit Fach­experten aus ver­schie­denen Bereichen zusammen­arbeitet.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum Ingenieur für Verkehrswesen?

 

Gut funktionierende Verkehrs­systeme erfordern umfang­reiche Kompeten­zen im Manage­ment. Diese Fach­richtung legt darauf Wert. Im Grund­studium werden zunächst die grund­legenden Inhalte wie Mathe­matik, Informatik (Pro­grammier­kennt­nisse), Physik und System­wissen­schaften ver­mittelt. Auch der Erwerb von Fremd­sprachen gehört dazu. Es gibt eine Ein­führung in die Theorie der Ver­kehrs­systeme sowie recht­liche Aspekte des Ver­kehrs- und Trans­port­wesens. Darüber hinaus werden Fähig­keiten in den Bereichen Ver­kehrs­politik, Raum­planung und Public Rela­tions ent­wickelt, da Planungs­projekte immer auch öffent­licher Debatten aus­gesetzt sind.

 

Im fortgeschrittenen Studienverlauf geht es um Themen wie Ver­kehrs­öko­nomie, Sicher­heit, Fehler­erkennung bei elektri­schen und mecha­nischen Störungen, Maschinen­technik, Instand­haltung sowie Elektro­technik und fach­ ein­schlägige Normen und Standards. Es wird auch gelehrt, wie man Ver­kehrs­daten statis­tisch erfasst und aus­wertet. Schließ­lich werden logis­tische Problem­stellungen unter­sucht sowie Simula­tions­techniken für Ver­kehrs­systeme oder Ereignis- bzw. Krisen­manage­ment erprobt – oft mit­hilfe computer­gestützter Lösungen im Labor­umfeld.

 

Praxisbezogene Projektarbeiten sind üblich, während des Studiums durchzuführen. Mögliche Praktika können sowohl in Unternehmen (Transport-, Kommunikations- oder Tourismusbereich) als auch in öffentlichen Einrichtungen absolviert werden.

 

Das Studium des Verkehrswesens kann als eine ingenieur­wissen­schaft­liche Aus­bildung mit Fokus auf Ver­kehrs­infra­struktur betrachtet werden. Der Studien­gang ver­mittelt die not­wendigen mathe­matischen und tech­nischen Kennt­nisse, um eigen­ständig oder im Team an der Planung von Straßen-, Brücken- oder Infra­struktur­bau mitzu­wirken.

 

Dafür eignet man das erforder­liche Wissen in den Bereichen Archi­tektur und Bau­wirt­schaft an. Man belegt klassi­sche Ver­anstal­tungen wie Analysis oder lineare Algebra in Mathe­matik. Außer­dem beschäftigt man sich mit Gebäude­mechanik, zum Bei­spiel damit, was ein stabiles Funda­ment von einem insta­bilen unter­scheidet. Typischer­weise besucht man auch Vor­lesungen zu anderen Grund­lagen wie Bau­stoff­lehre, Bau­physik, Ver­messungs­techniken sowie Wasser- und Ressourcen­manage­ment.

 

Das Feld des Verkehrs­wesens umfasst mehr als nur Straßen­bau; es beschäftigt sich all­gemein mit den komplexen Infra­struk­turen moderner Gesell­schaften. Daher stehen im Laufe des Studiums ver­schiedene Wahl­fächer zur Ver­fügung: Brücken- und Tunnel­bau, Schienen­ver­kehrs­bau, Umwelt­biolo­gie, Wasser­wirt­schaft, Hydro­logie und Abfall-Ressourcen­manage­ment sind einige Bei­spiele davon.

 

Im weiterführenden Master­studium liegt der Schwer­punkt besonders auf dem Aspekt Mobili­tät. Neben Themen wie Ver­kehrs­fluss­optimie­rung geht es hier auch um die Beziehung zwischen Straße und Fahr­zeug, die Kommuni­kation zwischen Fahr­zeugen sowie die Installa­tion von Ver­kehrs­anlagen. Auch hier gibt es viele Wahl­möglich­keiten, darunter Lärm­manage­ment und intelli­gente Autos.

 

Der Bachelorstudiengang Verkehrs­ingenieur­wesen hat eine Dauer von sechs Semestern. Zunächst besucht man Vor­lesungen und Seminare zur Ein­führung in die ver­schiede­nen Teil­bereiche des Fachs. Außer­dem nimmt man an beglei­tenden Übungen teil, um die Kennt­nisse in Mathe­matik und Informatik zu festigen. Hier arbeitet man alleine oder in Gruppen an Auf­gaben wie der Berechnung der Kosten für den Bau einer Kreuzung oder der Programmie­rung einer Weichen­steuerungs­soft­ware.

 

Im späteren Verlauf des Studiums kann man durch Wahl­module eigene Schwer­punkte setzen. Projekt­arbeiten sind regel­mäßig auf dem Stunden­plan sowie ein längeres Berufs­praktikum, das unter anderem bei einem Ver­kehrs­unter­nehmen absol­viert werden kann. Am Ende jedes Semesters finden Klausu­ren statt und es müssen Semester­arbeiten einge­reicht werden. Gelegent­lich gibt es auch münd­liche Prüfungen. Die Abschluss­arbeit bildet den Höhe­punkt des Bachelors.

 

Nach dem Bachelorabschluss als Bachelor of Science (B.Sc.) steigt man direkt ins Berufs­leben ein. Oder man kann das Studium weitere drei bis vier Semester fort­setzen und den Abschluss als Master of Science (M.Sc.), Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Arts (M.A.) erlangen.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur für Verkehrswesen?

 

Als Absolvent eines Studiums im Bereich Ver­kehrs­ingenieur­wesen eröffnet sich viel­fältige Möglich­keiten in ver­kehrs­basier­ten Berufen. Man kann bei­spiels­weise als Betriebs­wirt oder Ver­kehrs­planer im öffent­lichen Dienst tätig werden. Die Bewerbung richtet man an Stadt- und Landes­ver­waltun­gen, Ingenieur­büros und Ver­kehrs­unter­nehmen.

 

Die genauen Aufgaben als Verkehrs­ingenieur variieren je nach Anstellung und Arbeit­geber. Möglicher­weise plant man eine neue Kreuzung für eine Stadt oder ermittelt den Bedarf an zusätz­lichen Schnell­bussen. Es könnte auch Auf­gabe sein, die Soft­ware für Ampel­steuerun­gen zu optimieren.

 

Absolventen des Studien­gangs Verkehrs­wesen arbeiten ähn­lich wie Absolventen ver­wandter Studien­gänge wie Logistik oder Trans­port­wesen in ver­schiedenen Branchen des Trans­port­sektors. Dazu gehören sowohl öffent­liche als auch private Unter­nehmen im Straßen-, Eisen­bahn-, Luft- und See­ver­kehr sowie Infra­struktur­unter­nehmen wie Flug­häfen oder Häfen. Auch Logistik­dienst­leister, Behörden für Ver­kehrs­organisa­tion und -planung, sowie zentrale Ein­richtungen für das Ver­kehrs­manage­ment bieten Beschäf­tigungs­mög­lich­keiten an. Zusätz­lich dazu finden Absolventen des Ver­kehrs­wesens Jobs in Ingenieur­büros, Beratungs­firmen, Mobili­täts­beratungs­stellen sowie der Bau­industrie mit Fokus auf den Trans­port­bereich. Weitere Arbeits­möglich­keiten gibt es in natio­nalen und europäi­schen Institu­tionen der Ver­kehrs­politik sowie im öffent­lichen Nah­ver­kehr. Schließ­lich besteht auch die Möglich­keit einer Karriere in Forschung und Lehre an Fach­hoch­schulen, Uni­versi­täten sowie öffent­lichen und privaten Forschungs­ein­rich­tungen, oft nach einem post­gradualen Studium oder Promotion.

 

Viele Absolventen entscheiden sich für eine Anstellung bei Bau­unter­nehmen zur Planung und Umsetzung von Ver­kehrs­projek­ten. Grund­sätz­lich wird man über­all dort gebraucht, wo ingenieur­wissen­schaft­liche Expertise auf Bau­projekte jeg­licher Art trifft. Eine Tätig­keit im Ver­kehrs­wesen ist auf­grund des Studien­schwer­punktes nahe­liegend, aber nicht zwingend erforder­lich.