Wie wird man Ingenieur/in der Medizintechnik?
Es gibt verschiedene Studiengänge, die dazu befähigen, ein/e Medizin-Ingenieur/in zu werden. Diese Studiengänge umfassen Fachbereiche wie Medical Engineering, Gesundheitstechnologie und Biopharmazeutisch-Medizintechnische Wissenschaften. Die Grundlage für diese Entwicklungen liegt in der modernen Medizintechnik. Ingenieure/innen auf diesem Gebiet sind dafür zuständig, Geräte zur medizinischen Prävention, Diagnose und Rehabilitation zu entwickeln und zu betreuen. Dafür ist ein breites Spektrum an technischem Know-how erforderlich.
Man kann das Medizintechnik-Studium an verschiedenen deutschen Hochschulen absolvieren – sowohl Fachhochschulen als auch Technische Hochschulen oder Universitäten bieten diesen Studiengang an. Im Rahmen des Studiums wird man Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen bündeln: Natur- und Ingenieurwissenschaften, Informatik sowie Medizin gehören zum Lehrplan. Um sinnvolle Apparate konstruieren zu können, ist es wichtig, sowohl über Kenntnisse der menschlichen Physiologie als auch über Diagnosemethoden Bescheid zu wissen.
Als angehender Student/in sollte man ein breites technisches Interesse mitbringen – schließlich bedient sich die Medizintechnik als klassische Querschnittstechnologie verschiedener Bereiche wie Mikrosystemtechnik und Feinwerktechnik sowie Nanotechnologie und Laserforschung.
Neben dem eigenständigen Studiengang "Medizintechnik" besteht auch die Möglichkeit einer Spezialisierung im Rahmen eines "Medizinische Physik"- oder "Medizinische Informatik"-Studiums. Darüber hinaus gibt es auch Studiengänge zu spezifischen Fachgebieten wie technische Orthopädie oder Gesundheitselektronik, die den Weg zum/r Ingenieur/in in der Medizintechnik ebnen können. Selbst mit einem Bachelorabschluss in anderen MINT-Bereichen wie Automatisierungstechnik oder Maschinenbau besteht die Möglichkeit, sich im Master auf medizintechnische Themen zu spezialisieren. Auch ein Quereinstieg in die Medizintechnik ist möglich, wenn man beispielsweise einen Abschluss in Elektrotechnik oder Informatik hat.
Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Medizintechnik?
Der Bachelorabschluss, auch bekannt als Bachelor of Science (B.Sc.), kann in der Regel in sechs Semestern erreicht werden. Dabei gibt es die Möglichkeit, das Studium in Vollzeit oder als duales Studium zu absolvieren. Selten wird auch eine berufsbegleitende Variante angeboten. Der Bachelorabschluss legt den Grundstein für eine akademische Karriere und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Masterabschluss.
Der Masterabschluss, auch bekannt als Master of Science (M.Sc.), hat eine kürzere Dauer von vier Semestern. Auch hier gibt es die Möglichkeit, das Studium in Vollzeit zu absolvieren. Zusätzlich kann man sich für ein berufsbegleitendes Präsenzstudium entscheiden, bei dem man neben dem Job weiterhin Vorlesungen und Seminare besucht. Das duale Studium ist im Masterbereich seltener anzutreffen.
Beide Abschlüsse bieten verschiedene Studienformen an, um den individuellen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. Egal ob Vollzeit, berufsbegleitend oder dual, sowohl der Bachelor- als auch der Masterabschluss sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer erfolgreichen akademischen Laufbahn.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Medizintechnik?
Die Medizintechnik ist ein faszinierendes Studienfeld, das eine Kombination aus medizinischem Wissen und technischem Verständnis erfordert. Wenn man sich für Medizin, Technik und die Entwicklung zukunftsweisender Technologien interessiert, ist man hier genau richtig. Das Studium erfordert jedoch mehr als nur Fachkenntnisse. Man sollte auch interdisziplinär denken können und teamfähig sein. Denn oft entstehen innovative Lösungen und Healthcare-Produkte erst durch den Austausch mit Arbeitsgruppen, Patienten oder dem Klinikpersonal. In der Medizintechnik gibt es ständig neue Teilbereiche, die erforscht und entwickelt werden. Daher ist es wichtig, dass man sich schnell in neue Bereiche einarbeiten kann.
Für den Bachelorabschluss benötigt man entweder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife (Fachabitur). Alternativ kann man auch einen als gleichwertig anerkannten Bildungsnachweis vorlegen und eine Eignungsprüfung ablegen. In einigen Fällen ist auch ein Auswahlverfahren (NC) erforderlich, um einen Studienplatz zu erhalten. Manchmal wird auch ein fachbezogenes Praktikum verlangt, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Um den Masterabschluss in Medizintechnik zu erlangen, benötigt man einen Bachelorabschluss in Medizintechnik oder einem gleichwertigen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengang wie Elektrotechnik, Informatik, Informationstechnik, Maschinenbau oder Verfahrenstechnik. Die Entscheidung über die Gleichwertigkeit trifft die jeweilige Hochschule. Zudem wird oft eine gute Note, zum Beispiel 2,5 oder besser, vorausgesetzt.
Persönlich sollte man für ein Medizintechnik-Studium ein hohes Interesse an Technik und Naturwissenschaften mitbringen. Ein grundlegendes Interesse an Medizin, Biologie, Anatomie und Neurowissenschaften sind ebenfalls wichtig. Man sollte auch bereit sein, sich mit verschiedenen Ingenieurwissenschaften auseinanderzusetzen und stets lernbereit und motiviert sein. Die Medizintechnik ist ein Schnittstellenstudiengang, der verschiedene Kompetenzen erfordert. Wenn man diese Eigenschaften mitbringt, ist man bestens für ein Studium in Medizintechnik geeignet.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Medizintechnik?
Die ersten Semester des Studiengangs Medizintechnik legen einen starken Fokus auf grundlegende Kenntnisse. Hier werden mathematisch-naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Inhalte vermittelt, sowie eine Einführung in die medizinischen und medizintechnischen Grundlagen gegeben. Im Anschluss daran können im Fachstudium Vertiefungsfächer gewählt werden, um sich in bestimmten Bereichen wie Bildgebung, Signalverarbeitung oder Robotik zu spezialisieren. Um die theoretische Ausbildung zu ergänzen, ist ein Praxismodul vorgesehen, das üblicherweise im sechsten Semester absolviert wird. Dabei besteht die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in medizintechnischen Laboren, Vertrieben, Verbänden oder Krankenhäusern zu sammeln. In diesem Semester wird auch oft die Abschlussarbeit des Medizintechnik-Studiums verfasst.
Wie geht es nach dem Studium zum/r Ingenieur/in für Medizintechnik weiter?
Medizintechnik-Absolventen/innen finden hauptsächlich Beschäftigung in der medizinischen Industrie, Krankenhäusern und einschlägigen Forschungsinstituten. In diesen Bereichen können sie an der Entwicklung von medizinischen Geräten arbeiten oder als Informatiker/in in Kliniken und Krankenhäusern tätig sein. Es gibt auch Möglichkeiten für Anstellungen in Pharmatechnik, Mechatronik oder Lebensmitteltechnologie. Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend, da die Medizintechnik ein innovatives Feld ist und ständig neue Technologien entwickelt werden. Gesundheit gewinnt gesellschaftlich immer mehr an Bedeutung, daher besteht ein hoher Bedarf an akademisch ausgebildetem Personal auf diesem Gebiet. Durch Weiterbildungsmaßnahmen kann man das berufliche Wissen aktuell halten und sich neuen Entwicklungen anpassen. Ein wichtiges Thema für Ingenieure/innen könnte zukünftig die Herstellung künstlicher Blutgefäße mit dem 3D-Drucker sein sowie die Verwendung intelligenter Werkstoffe für technische Anwendungen wie Handprothesen oder Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen.
Für Hochschulabsolventen/innen gibt es Aufstiegsweiterbildungsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kompetenzprofils und zum Ausbau von Karrierechancen, beispielsweise eine Weiterbildung zum REFA-Ingenieur/in im Bereich Industrial Engineering.
Bachelorabsolventen/innen haben die Möglichkeit ihre Berufs- und Karriereaussichten durch weiterführende Studiengänge wie medizinische Technik, medizinische Physik oder Biomechanik zu verbessern. Eine Promotion wird in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule benötigt, während für die Berufung zum/r Hochschulprofessor/in normalerweise eine Habilitation erforderlich ist. Eine Promotion kann auch den Zugang zu gehobenen Positionen in der Privatwirtschaft, Forschung und öffentlichen Verwaltung erleichtern.