Wie wird man Ingenieur/in der Informations- und Kommunikationstechnik?

Das Studium der Informations- und Kommunikations­technik bietet Antworten auf Fragen rund um die Funktions­weise von Smart­phones, Mikro­chips und Satelliten­empfängern. Dabei werden die physika­lischen Prinzipien erklärt, die für das reibungs­loses Funktio­nieren erforder­lich sind. Zudem erfährt man, wie diese Systeme entwickelt, konstruiert und programmiert werden. Im Studien­gang werden ver­schiedene technische Systeme unter­sucht und ver­standen, darunter auch solche, die im Alltag begegnen.

 

Als Ingenieur/in für Informations- und Kommunikations­technik hat man die Auf­gabe, rechner­gestützte Systeme zu planen, die Informa­tionen über­mitteln oder technische Prozesse steuern und über­wachen können. Man passt Soft­ware an oder ent­wickelt sie neu, konstruiert und testet elektro­nische Geräte und Anlagen, bei­spiels­weise für den Mobil­funk, die Daten­ver­arbeitung oder die Antennen-, Satelliten- und Glas­faser­technik. Zudem arbeitet man an der Ent­wicklung von Daten­netzen und Kommuni­kations­systemen, bei­spiels­weise in der Ver­kehrs-, Fahr­zeug- oder Industrie­technik. Oft­mals über­nimmt man auch Auf­gaben im Projekt­manage­ment, indem man Budgets verwaltet, Arbeits­abläufe plant und den Ein­satz von Mit­arbeitern/innen über­wacht. Dabei achtet man darauf, dass die Terminpläne eingehalten werden. Im Ver­trieb erstellt man Angebote und präsentiert diese den Kunden/innen. Zudem berät man Unter­nehmen und schult Anwender/innen. Im Ein­kauf sorgt man dafür, dass Bau­elemente und Soft­ware in benötigter Quali­tät beschafft werden.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Informations- und Kommunikationstechnik?

 

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor­abschluss beträgt in der Regel sechs bis acht Semester, während für einen Master­abschluss drei bis vier Semester vor­gesehen sind. Diese Zeit­spannen sind jedoch nicht in Stein gemeißelt und können je nach Studien­gang und individu­ellen Umständen variieren.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Informations- und Kommunikationstechnik?

 

In der Regel benötigt man eine Hoch­schul­zugangs­berechtigung (HZB), um ein Studium in Informa­tions- und Kommuni­kations­technik zu beginnen. Diese HZB kann man ent­weder durch das Abitur, Fach­abitur oder die fach­gebundene Hoch­schul­reife erreichen. Zusätz­lich sind gute Englisch­kennt­nisse wichtig, da viele Studien­litera­turen nur auf Englisch ver­fügbar sind. Der Numerus Clausus (NC) ist ent­weder nicht vor­handen oder so niedrig, dass auch mit einem durch­schnitt­lichen Abitur gute Chancen auf Zulassung bestehen.

 

Es ist jedoch auch möglich, ohne Abitur Informatik und Kommunikations­technik zu studieren. Hier­für braucht man eine ver­gleich­bare Qualifi­kation wie einen Meister­brief, eine Auf­stiegs­fort­bildung oder mehrere Jahre Berufs­erfahrung nach einer ein­schlägigen Aus­bildung. Da Bildung in Deutsch­land von Bundes­land zu Bundes­land unter­schied­lich geregelt wird, sollte man im Vor­feld heraus­finden, welche Voraus­setzungen für ein Studium ohne Abitur in dem Bundes­land gelten.

 

Für den Masterabschluss in Informations- und Kommunikations­technik benötigt man einen ersten ein­schlägi­gen Bachelor­abschluss oder einen ähnlichen Abschluss. Es kann sein, dass die Note nicht schlechter als 2,5 sein darf für die Zulassung zum Master­studium. Manche Hoch­schulen fordern außer­dem Nach­weise über abge­leistete Praktika oder Praxis­semester sowie ein Motivations­schreiben und einen Lebens­lauf zur Bewerbung an. Empfehlungs­schreiben oder Arbeits­zeug­nisse können die Chancen an manchen Hoch­schulen erhöhen.

 

Nach dem Bachelorstudium in Informations- und Kommunikations­technik kann man ent­weder den Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.) erhalten. Nach dem Master­abschluss wird man entweder den Titel Master of Science (M.Sc.) oder wiederum einen Master of Engineering (M.Eng.) erlangen.

 

Um erfolgreich das Studium der Informations- und Kommunikations­technik zu absol­vieren, sollte man gute bis sehr gute Kennt­nisse in Mathe­matik, Physik und Informatik mit­bringen sowie über logisches Denk­ver­mögen, technisches Ver­ständnis und die Bereit­schaft zur selbst­ständigen Wissens­aneignung ver­fügen. Eine Affini­tät zum Basteln und Tüfteln ist eben­falls von Vorteil.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in für Informations- und Kommunikationstechnik?

 

Während des Informations- und Kommunikations­technik Studiums wird man in den ersten Semestern mit mathe­matischen, physika­lischen, elektro­technischen und informa­tions­technischen Grund­lagen konfron­tiert werden. Diese Inhalte sind von ent­scheiden­der Bedeutung, um die Systeme voll­ständig zu ver­stehen. Später im Ver­lauf des Studiums stehen ver­schiedene Ver­tiefungs­möglich­keiten zur Auswahl. Zu den Fächern, die im Lehr­plan ent­halten sind, gehören unter anderem Mathe­matik, Physik, Elektro­technik, Informatik, Betriebs­wirt­schafts­lehre, Programmie­rung sowie technisches Englisch. Des Weiteren beschäftigt man sich mit Photonik, Nachrichten­technik, Kommuni­kations­netzen sowie Rechner­netzen und Betriebs­systemen. Auch die Soft­ware­ent­wicklung spielt eine Rolle.

 

Zusätzlich gibt es an ver­schie­denen Hoch­schulen unter­schied­liche Ver­tie­fungs­richtun­gen im Bereich der Informa­tions- und Kommuni­kations­technik. Hier­zu zählen bei­spiels­weise Hoch­frequenz­technik oder Regelungs­technik sowie Signal­theorie und Signal­über­tragung. Auch weitere Schwer­punkte wie Kommuni­kations­netze oder Photonik können gewählt werden.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass sich die konkreten Inhalte auf den Lehr­plänen von Hoch­schule zu Hoch­schule unter­scheiden können. Um detail­lierte Informa­tionen über einzelne Studien­gänge zu erhalten, empfiehlt es sich daher auf Modul­hand­bücher und Studien­ver­laufs­pläne zurückzugreifen.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in für Informations- und Kommunikationstechnik weiter?

 

Die Karriereaussichten nach Abschluss eines Studiums in Informations- und Kommuni­kations­technik sind äußerst viel­ver­sprechend, da informa­tions­technolo­gische Techno­logien immer rele­vanter für unseren All­tag werden und kontinuier­lich weiter­ent­wickelt werden. Es gibt viele Möglich­keiten, beruf­lich durch­zustarten, nachdem das Studium abge­schlossen ist. Hier sind einige Bereiche, die sich zum Bei­spiel anbieten: Tele­kommuni­kation, Energie­ver­sorgung, Maschinen­bau, Robotik, Lebens­mittel­industrie, Auto­mobil­industrie sowie Luft­fahrt- und Schiff­fahrts­industrie.

 

Ingenieure/innen der Informations- und Kommuni­kations­technik ent­wickeln nicht nur Systeme und Komponenten für ver­schiedene Techno­logien wie Autos oder Flug­zeuge, sondern warten diese auch. Zudem können sie Unter­nehmen beraten oder technischen Support leisten. Sie haben außer­dem die Möglich­keit im Ver­trieb zu arbeiten sowie technische Anlagen bereit­zustellen. Welche beruf­liche Richtung einge­schlagen wird, hängt auch vom gewählten Schwer­punkt während des Studiums ab.

 

Weiterbildungs­möglich­keiten helfen dabei, das Fach­wissen auf dem neuesten Stand zu halten und an neue Ent­wick­lungen anzupassen (bei­spiels­weise in den Bereichen Informa­tions- und Kommunika­tions­technik, Soft­ware­ent­wick­lung, IT-Sicher­heit oder Automati­sierungs­systeme). Des Weiteren kann sich der Trend zur Konzep­tion von elektro­technischen bzw. IT-Systemen für Anwendungen der digitali­sierten Arbeits­welt (Industrie 4.0) als ein wichtiges Thema für Ingenieure/innen der Informa­tions- und Kommuni­kations­technik gestalten.

 

Aufstiegsweiterbildung, die speziell für Hoch­schul­absolventen/innen konzipiert ist, baut auf bereits vor­handenen Qualifika­tionen auf. Sie bietet die Möglich­keit, das Kompetenz­profil zu erweitern und Karriere­chancen auszu­bauen (bei­spiels­weise durch eine Weiter­bildung als REFA-Ingenieur/in im Bereich Industrial Engineering). Bachelor­absolventen/innen können ihre Berufs- und Karriere­aus­sichten weiter ver­bessern, indem sie ein weiter­führen­des Studium absolvieren, zum Bei­spiel in den Fach­richtungen Infor­mations-, Kommuni­kations­technik, Mikro­elek­tronik oder Medien- und Multi­media­technik.

 

Eine Promotion wird in der Regel für eine wissen­schaft­liche Lauf­bahn an einer Hoch­schule benötigt. Um Professor/in an einer Hoch­schule zu werden, muss man üblicher­weise auch habili­tiert sein. Eine Promo­tion erleich­tert mög­licher­weise auch den Zugang zu Führungs­positionen in der Privat­wirt­schaft, im Forschungs­bereich sowie im öffent­lichen Dienst.