Was machen Ingenieure/innen für Pharmatechnik?
Ingenieure/innen für Pharmatechnik sind verantwortlich für die Entwicklung, Planung, Organisation und Überwachung der technischen Abläufe und Verfahren bei der Herstellung von pharmazeutischen Produkten wie Arzneimitteln oder Kosmetika. Sie arbeiten in Bereichen wie Betriebstechnik, Verfahrens- und Produktentwicklung sowie Einkauf, Logistik und Kundenberatung.
Besonders in größeren Unternehmen mit eigenen Forschungsabteilungen werden kontinuierlich neue Verfahren zur Arzneimittelherstellung entwickelt. Die Aufgabe der Ingenieure/innen besteht darin, bestehende Systeme an die speziellen Anforderungen des jeweiligen Medikaments anzupassen. Dabei kombinieren sie pharmazeutische Techniken mit Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie Prozessleittechnik zur Konzeption computergesteuerter automatisierter Anlagen für effiziente Produktionsprozesse. In forschenden Pharmaunternehmen synthetisieren die Ingenieure/innen beispielsweise neue Wirkstoffe im Labormaßstab, stellen daraus mithilfe galenischer Methoden ein Arzneimittel her und entwickeln es weiter bis hin zur Serienproduktion mittels pharmazeutisch-technologischer Verfahren.
Im Bereich Betriebstechnik obliegt den Ingenieuren/innen die Funktionalität, Einrichtung, Umrüstung, Wartung sowie Reparatur von Maschinen, Geräten und Räumen. Außerdem kümmern sie sich um Hygieneaspekte am Arbeitsplatz sowie um Arbeitssicherheit und Umweltschutzbelange. Sie koordinieren den Einsatz von Servicetechnikern/innen und schulen die Mitarbeiter/innen entsprechend. Darüber hinaus erstellen sie Risikoanalysen, Arbeitsanweisungen und führen Qualifizierungsmaßnahmen durch. Im Bereich der Verpackung sorgen Ingenieure/innen dafür, dass das fertige Produkt in eine verkaufsfähige Arzneimittelverpackung gelangt. Um Keime abzutöten, ohne das Material zu beeinträchtigen, nutzen sie beispielsweise antiseptische Plasmen.
Qualitätssicherung ist ein wesentlicher Bestandteil des Berufs: Die Ingenieure/innen überwachen die Einhaltung nationaler und internationaler Richtlinien zur Qualitätssicherheit von Arzneimitteln (GMP-Richtlinien) und stellen sicher, dass alle Betriebseinheiten sowie Produktionsanlagen den erforderlichen Standards entsprechen. Sie schaffen sowohl organisatorische als auch technische Voraussetzungen für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement. Im Bereich Umweltmanagement entwickeln sie Konzepte zur Energieeinsparung und Abfallreduktion.
Darüber hinaus sind Ingenieure/innen für Pharmatechnik bei Planungsprojekten wie Neubau oder Umbau von Produktionsstätten, Labors oder Lagerhäusern beteiligt. Sie können außerdem in Bereichen wie Sicherheitstechnik, Produktion- und Transportlogistik (Bestellabwicklung), Lagerhaltung sowie Vertrieb tätig sein oder Aufgaben im Projektmanagement übernehmen.