Wie wird man Elektroingenieur/in?
Um als Elektroingenieur/in tätig zu werden, ist ein abgeschlossenes Bachelor-Studium im Bereich der Elektrotechnik Voraussetzung. Um die eigenen Berufschancen zusätzlich zu erhöhen, bietet sich ein Master- oder Promotionsstudium an. Die Ausbildung zum/r Elektroingenieur/in kann sowohl an einer Universität als auch an einer Fachhochschule im Rahmen eines Bachelor- oder Masterstudiengangs erfolgen. Für die meisten Berufsangebote spielt es keine Rolle, ob man einen Abschluss von der Hochschule oder der Universität vorweisen kann. Da das Tätigkeitsfeld des/r Elektroingenieurs/in sehr breitgefächert ist und es kein einheitliches Berufsbild gibt, empfiehlt es sich während des Studiums auf eine Spezialisierung in einem bestimmten Bereich der Elektrotechnik zu setzen. Dies erleichtert den Einstieg in den Beruf als Elektroingenieur/in enorm. Durch Praktika und Trainee-Programme während des Studiums oder am Anfang der beruflichen Laufbahn gewinnt man zudem wertvolle Einblicke in das Arbeitsgebiet eines/r Elektroingenieurs/in. Es ist also ratsam, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln, um einen noch besseren Start ins Berufsleben zu haben.
Wie lange dauert das Studium zum/r Elektroingenieur/in?
Der Bachelorstudiengang Elektrotechnik bietet den Abschluss des Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder des Bachelor of Science (B.Sc.). Die Studiendauer beträgt in der Regel sechs bis sieben Semester und kann überwiegend im Vollzeitmodus absolviert werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein duales Studium zu wählen oder einzelne berufsbegleitende Angebote wahrzunehmen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelorstudiums besteht die Option, einen Masterstudiengang in Elektrotechnik anzuschließen. Hierbei können die Abschlüsse Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.) erlangt werden. Die Dauer dieses Aufbaustudiums beträgt in der Regel drei bis vier Semester.
Auch für den Masterstudiengang gibt es hauptsächlich Möglichkeiten einer Vollzeitausbildung. Jedoch bieten sich bereits erste Optionen für ein duales Studium an und es sind ebenfalls vereinzelt berufsbegleitende Angebote verfügbar.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Elektroingenieur/in?
Um Elektroingenieur/in zu werden, ist ein Hochschulabschluss in Form eines Bachelors oder Masters of Science erforderlich. Dieser Abschluss kann an Universitäten, Technischen Universitäten und Fachhochschulen erworben werden. Darüber hinaus bieten auch private Hochschulen den Studiengang Elektrotechnik als Fernstudium oder berufsbegleitendes Studium an. Das Angebot an Fachhochschulen und Universitäten ist so vielfältig wie die Anwendungsgebiete der elektrischen Energie.
Für einen Bachelorabschluss benötigt man entweder das Abitur oder die Fachhochschulreife. Alternativ wird auch eine entsprechende berufliche Qualifikation oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung akzeptiert. Möglicherweise ist auch ein Vorpraktikum von acht Wochen oder etwas Ähnliches erforderlich, sowie das Bestehen eines Auswahlverfahrens (Numerus Clausus).
Für den Masterabschluss wird ein erster akademischer Studienabschluss mit 180-210 ECTS-Punkten vorausgesetzt, zum Beispiel ein Bachelor in einem elektrotechnischen Fach wie Elektrotechnik, Informationstechnik oder Mechatronik. Die Hochschulen geben oft Mindest-ECTS-Punkte in verschiedenen Fachbereichen vor und legen Wert auf gute Bachelornoten (z. B. 2,5 oder besser). Gegebenenfalls müssen auch Englischkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachgewiesen werden.
Neben den formalen Kriterien spielen auch persönliche Interessen und Talente eine Rolle. Ein technisches Interesse, gute Noten in Mathematik und Physik, Abstraktionsvermögen, wissenschaftliche Neugier, logisches Denken, Teamfähigkeit, Experimentierfreude und ein grundlegendes Interesse an Informatik sind wichtige Voraussetzungen.
Die Zulassungsmodalitäten für das Elektrotechnik-Studium sind in der Regel bewerberfreundlich. Wenn es einen Numerus Clausus gibt, ist dieser nicht überdurchschnittlich hoch. Viele Hochschulen haben sogar keine Beschränkungen und lassen daher die meisten Bewerber/innen zum Studium zu. Es empfiehlt sich jedoch immer, den aktuellen Stand zu überprüfen, da er sich von Semester zu Semester ändern kann.
Was beinhaltet das Studium zum/r Elektroingenieur/in?
Um erfolgreich ein Elektrotechnik-Studium zu beginnen, benötigt man solide Grundkenntnisse in Mathematik und Physik. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Simulation des Berufsalltags durch mehrmonatige Industriepraktika, welche oft verpflichtend sind. Der Studiengang Elektrotechnik hat sich stark auf Nachrichten- und Informationstechnologie spezialisiert, weshalb fast alle Hochschulen Doppelstudiengänge anbieten.
Im Bachelorstudium der Elektrotechnik werden in den ersten Semestern Fächer wie Elektrotechnik, Angewandte Informatik und Physik unterrichtet. Zusätzlich lernen angehende Ingenieure/innen Mechanik, Werkstoffe der Elektrotechnik, Bauelemente, Systemtheorie und Betriebswirtschaft kennen. Im Vergleich zu anderen Ingenieurdisziplinen nimmt die Mathematikkomponente einen bedeutenden Teil des Stundenplans ein – sowohl an Universitäten als auch Fachhochschulen.
Später im Verlauf des Studiums können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden. Die elektrische Energietechnik beschäftigt sich beispielsweise mit der Umwandlung primärer Energie in elektrische Energie sowie deren Verteilung und Anwendung. Erneuerbare Energien haben hierbei eine wichtige Rolle als Wirtschafts- und Forschungsfaktor eingenommen.
Der Schwerpunkt Informationstechnologie konzentriert sich hingegen auf Übertragungs- und Verarbeitungsmethoden von Nachrichten. Automatisierungstechnologie stellt ebenfalls einen zentralen Bereich dar. Mikroelektroniken sowie Mikro- und Nanotechnik sind zudem stark im Aufwind. Weitere Spezialisierungsmöglichkeiten liegen in den Bereichen Medizintechnik oder Verkehrsleittechnik. Bei der Wahl des Schwerpunktes ist es wichtig, nicht zu früh auf ein einzelnes Gebiet festgelegt zu sein, sondern alle grundlegenden Aspekte der Elektrotechnik im Auge zu behalten.
Der Bachelorstudiengang beinhaltet eine wissenschaftliche Ausbildung in Informationstechnologie, Elektronik sowie Mess- und Regelungstechniken. Man lernt Methoden kennen, um elektrotechnische Anlagen und Funktionseinheiten zu entwickeln und verbessern. Im Studium besucht man Vorlesungen, Seminare und praktische Übungen. Zusätzlich arbeitet man an Projekten mit anderen Studenten/innen zusammen und nimmt an Exkursionen teil. Praktika außerhalb des regulären Studienplans werden entweder während studienfreier Zeiten oder vor Beginn des Studiums absolviert.
Ein Pflichtpraktikum ist oft fester Bestandteil des Studiengangs und wird üblicherweise im fünften oder sechsten Semester durchgeführt. Je nach Hochschule kann das Praxissemester auch im Ausland stattfinden. Am Ende des Studiums muss man eine Bachelorarbeit verfassen. Je nach Prüfungsordnung kann zusätzlich eine mündliche Abschlussprüfung erforderlich sein.
Wenn man Führungspositionen anstrebt oder sich eher in Forschung und Entwicklung betätigen möchte, sollte man ein Masterstudium anschließen können. Der konsekutive Elektrotechnik-Master baut dabei auf den Inhalten des vorangegangenen Bachelorstudiums auf, während nicht-konsekutive und weiterführende Masterstudiengänge eine andere inhaltliche Ausrichtung ermöglichen.
Die Auswahl an Schwerpunkten im Master ist vielfältig. Man kann aus Vertiefungsmöglichkeiten wie Informations- und Kommunikationstechnik, Mikroelektronik, Elektroenergietechnik, Automatisierungs-, Mess- und Regelungstechnik, Robotik, Medizintechnik, regenerative Energien oder Elektromobilität wählen. Neben den klassischen technischen und mathematischen Elementen beinhalten viele Masterstudiengänge auch Module zur Vorbereitung auf leitende Positionen.
Ähnlich wie im Bachelorstudium endet das Studium mit einer Abschlussarbeit. Die Masterarbeit ist jedoch umfangreicher und beinhaltet oft die Analyse der Ergebnisse eigener Forschungen. Daher wird dafür ein ganzes Semester eingeplant. Praktische Elemente sind ebenfalls Teil des Masters der Elektrotechnik: Ein Praktikum sowie längere Projektarbeiten bieten die Möglichkeit zum Ausbau der praktischen Erfahrungen durch Anwendung des erlernten Wissens im Laborbereich.
Wie geht es nach dem Studium als Elektroingenieur/in weiter?
Dank der zunehmenden Vernetzung und Automatisierung unserer Welt gibt es für Elektrotechniker/in nahezu unbegrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten. Universitätsabsolventen/innen tendieren dazu, in den Bereichen Forschung und Entwicklung tätig zu werden, während Absolventen/innen von Fachhochschulen und Technischen Hochschulen oft Führungspositionen in Produktion und Fertigung übernehmen.
Elektrotechniker/innen sind für die Entwicklung, Berechnung, Konstruktion und Prüfung elektrischer Bauteile, Geräte, Anlagen, Systeme und Maschinen verantwortlich. Sie kontrollieren auch diese Prozesse. Neben der Elektro- und Elektronikindustrie bieten sich folgende Arbeitsbereiche an: Mobilfunkbetreiber, Telekommunikationsanbieter, Maschinenbau-, Energiewirtschafts-, Auto-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Verkehrstechnik, Medizintechnik sowie Mikrosystem- und Nanotechnologie.
Elektroingenieure/innen arbeiten entweder in Büros mit Bildschirmarbeitsplätzen oder direkt in Produktionshallen. In Testlaboren führen sie beispielsweise Funktionstests neuer Komponenten durch oder arbeiten an Prüfständen. Teilweise sind sie auch im Außendienst tätig und wechseln ihren Arbeitsort regelmäßig. Gelegentlich kommen Auslandseinsätze hinzu.
Darüber hinaus können elektrotechnische Tätigkeiten auch im wissenschaftlichen Bereich, wie z. B. Forschung und Entwicklung an Hochschulen stattfinden. Der Studiengang Elektrotechnik bietet daher vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Spezialisierung. Absolventen/innen haben durchweg positive Karriereaussichten.